Amelie rennt

Filmplakat: Amelie rennt

Jeder Mensch rennt vor etwas weg: Verpflichtungen, Erinnerungen, Gefühlen, Ängsten. Jeder zehnte Mensch ist von Asthma betroffen. So auch das sture Berliner Stadtkind Amelie. AMELIE RENNT, obwohl sie sehr schlecht Luft bekommt. Sie rennt die ganze Zeit aus Angst vor sich selbst und ihrer Verantwortung. Da sie bei einem heftigen Anfall ihre Medikamente ablehnt, wird sie in eine Rehaklinik in den Alpen eingewiesen. Auch dort verweigert sie jede Art von Hilfe und empfindet die Therapie als Zwang. Um dem Drang aller, ihr zu helfen, zu entfliehen und aus Angst, an der Therapie „zu ersticken“, läuft sie weg. Und gerade weil es ihr niemand zutraut, entscheidet sie sich für den schweren Weg bergauf, weil sie beweisen will, dass sie stärker ist als ihre Krankheit. Bei ihrem turbulenten Aufstieg begleitet sie der vorausschauende, freiheitsliebende, naturnahe, sympathische, rotlockige und unabhängige Bergjunge und „Herdenmanager“ Bart, der sie schiebt, trägt, fluchend erträgt und unterstützt. Sie geht trotz ihrer Überzeugung „Berge sind Scheiße“ zum Alpenbrennen, einem Feuer auf dem Berg, welches Krankheiten beim Überspringen lindern soll. In AMELIE RENNT passt alles zusammen. Es wird eine spannende Geschichte erzählt, die romantisch, aber nicht kitschig ist und ein ernstes Thema anschaulich und fröhlich erzählt. Amelie fühlt sich so eingeengt von ihrer Krankheit, dass sie jedem mit Trotz und einer riesigen Bandbreite an Flüchen entgegenkommt. Diese Flüche haben bisher auch alle abgeschreckt, beeindrucken Bart jedoch nicht sonderlich. „Wenn ich fluche, merke ich, dass ich noch atme.", antwortet Amelie schlagfertig wie immer auf Barts Frage, ob ihr bei der vielen Flucherei nicht die Luft ausginge. Und das tut sie wirklich unheimlich oft: Fluchen. Bart stört das nicht sonderlich, sondern er versucht sich stattdessen bei dem Aufstieg mit ihr in seinen Fluchkünsten zu messen. Bergjunge vs. Stadtgöre. Es entwickelt sich eine einzigartige Freundschaft zwischen den beiden, die auf Gegenseitigkeit beruht und die Unbeschwertheit einer fast schon kindlichen Freundschaft widerspiegelt. Bart trägt Amelie, als sie kaum noch Luft bekommt. Er zeigt ihr, wie man in den Bergen überlebt und der Zuschauer hat das Gefühl, dass er, auch ohne dass Bart und Amelie sich unterhalten, die beiden versteht und mit dabei ist. Denn zwischen den ausschwenkenden Kamerafahrten werden immer wieder Nahaufnahmen von Gesichtern gezeigt. Diese Aufnahmen helfen, die Gefühle zu verstehen und nah dran zu sein, zum Beispiel, wenn Amelie nach Luft ringt. Außerdem passt die Musik immer gut zu Amelies Stimmung. Als sie einen Anfall erleidet, wirkt die Musik dumpf, als würde man den Herzschlag hören, während die Naturszenen eher mit fröhlicher Musik hinterlegt sind. Der Abenteuerfilm mit den großartigen Hauptdarstellern ist gut geeignet für die ganze Familie und Kindern ab 12 Jahren. Ihnen fällt es leichter, Amelie nachzuvollziehen, den Konflikt mit ihren Eltern zu verstehen und ihre Ablehnung, sich der Therapie zu fügen, zu begreifen.

unterhaltsam
spannend
fröhlich
humorvoll
musikalisch

Gattung:Abenteuer
Regie:Tobias Wiemann
Darsteller:Mia Kasalo; Samuel Girardi; Susanne Bormann; Denis Moschitto; Jasmin Tabatabai; Jerry Hoffmann (II); Lene Oderich; Shenia Pitschmann
Drehbuch:Natja Brunckhorst; Jytte-Merle Böhrnsen
Kamera:Martin Schlecht
Schnitt:Andreas Radtke
Musik:Markus Perner
Länge:97 Minuten
Kinostart:21.09.2017
VÖ-Datum:08.09.2018
Verleih:Farbfilm
FSK:6
Förderer:FFA; DFFF; FFF Bayern
Elterninfos:FSK: Die Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft (FSK) ist damit beauftragt, auf Basis des Jugendschutzgesetzes (JuSchG) zu prüfen, für welche Altersstufen ein Film keine gefährdende Wirkung hat (0, 6, 12, 16 und 18 Jahren). Die FSK-Ausschüsse sprechen Freigaben nach der gesetzlichen Vorgabe aus, dass Filme und andere Trägermedien, die "geeignet sind, die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen oder ihre Erziehung zu einer eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit zu beeinträchtigen", nicht für ihre Altersstufe freigegeben werden dürfen (§ 14 Abs. 1 JuSchG). Ergänzend zur gesetzlichen Altersfreigabe der Jugendschutz-Experten der FSK spricht die Jugend Filmjury der FBW Filmempfehlungen und Alterseinschätzungen aus. Damit geben die Jurys Hinweise, ab wann ein Film für Kinder geeignet ist. Dies soll Eltern und Kindern bei der Auswahl altersgemäßer Filme helfen, als auch Orientierung geben hinsichtlich ihrer individuellen Ansprüche.
Webseite:farbfilm-verleih.de
FBW Website:und das sagen die Erwachsenen
FSK Website:fsk.de;
Visionkino:visionkino.de

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