Elaha

Filmplakat: Elaha

Elaha wird in neun Wochen heiraten. Einen Typen, den sie auf der Hochzeit ihrer Freundin getroffen hat und der am nächsten Tag vor der Tür ihrer Eltern stand. Sieht gut aus, hat einen eigenen Laden, ist Kurde – warum nicht? Er sagt, er wird ihr alle Freiheiten geben, sie muss nur auf ihn hören. Genau so wie auf ihren Vater. Und sowieso alle Regeln ihrer traditionell kurdischen Community, in der alle, selbst gegenüber ihren besten Freundinnen, ein doppeltes Leben führen. Denn ein falsches Wort kann schon im nächsten Moment gegen sie verwendet werden; „Die Ehre der Familie zwischen den eigenen Beinen“ als höchstes Gut. Und Elaha hat es verloren.
Zerrissen zwischen dem Verlangen nach Liebe, Freiheit, einem eigenen Leben und der Geborgenheit und Zugehörigkeit zu ihrer Familie droht sie zu zerbrechen.

Mit ELAHA bringt Milena Aboyan eine in ihrer ruhigen Art ausdrucksstarke Hauptfigur auf die Leinwand. Der gesamte Film fügt sich ihrem Charakter: ruhig und behutsam, wenn auch teilweise etwas steif in seinen Dialogen und dem Schauspiel. In seinen Bildern dagegen ist er großartig. Die Kamera scheint quasi durch die Drehorte zu schweben und hebt sich dadurch von einem im deutschen Kino zur Norm gewordenen Einheitslook ab.
Konventionell erzählt und doch mit genug emotionaler Schlagkraft, um Außenstehende für ein Thema zu interessieren, das hochaktuell ist. Schade jedoch, dass in Richtung eines weißen Mehrheitspubilkums erzählt zu sein scheint und die Chance ausgelassen wird, einen interkulturellen Dialog anzuregen.

Dennoch sind wir für frisches, deutsches Kino dieser Art immer zu haben und empfehlen ELAHA ab 14 Jahren.

ruhig
behutsam
nüchtern

Gattung:Drama
Regie:Milena Aboyan
Darsteller:Bayan Layla; Derya Durmaz; Derya Dilber; Armin Wahedi Yeganeh; Cansu Leyan
Drehbuch:Milena Aboyan; Constantin Hatz
Kamera:Christopher Behrmann
Schnitt:Elias Engelhardt
Musik:Kilian Oser
Länge:110 Minuten
Kinostart:23.11.2023
Verleih:Camino Filmverleih
FSK:12
Förderer:BKM; Nordmedia; MFG Baden-Württemberg
Elterninfos:Altersempfehlung der JFJ: Ergänzend zur gesetzlichen Altersfreigabe der Jugendschutz-Experten der FSK spricht die FBW-Jugend Filmjury Filmempfehlungen und Alterseinschätzungen aus. Damit geben die mit Kindern und Jugendlichen besetzten Jurys Hinweise, ab wann ein Film aus ihrer Sicht für das junge Publikum geeignet ist. Dies soll Eltern und Kindern bei der Auswahl altersgemäßer Filme helfen, als auch Orientierung geben hinsichtlich ihrer individuellen Ansprüche.

FSK: Die Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft (FSK) ist damit beauftragt, auf Basis des Jugendschutzgesetzes (JuSchG) zu prüfen, für welche Altersstufen ein Film keine gefährdende Wirkung hat (0, 6, 12, 16 und 18 Jahren). Die FSK-Ausschüsse sprechen Freigaben nach der gesetzlichen Vorgabe aus, dass Filme und andere Trägermedien, die "geeignet sind, die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen oder ihre Erziehung zu einer eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit zu beeinträchtigen", nicht für ihre Altersstufe freigegeben werden dürfen (§ 14 Abs. 1 JuSchG).

FSK Website:fsk.de;
Visionkino:visionkino.de

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