Miss Viborg

Filmplakat: Miss Viborg

Solvej und Kate - unterschiedlicher könnten sie nicht sein. Eine alte Drogenhändlerin, die mit Rollator durch die dänische Kleinstadt Viborg düst, und eine junge Rebellin, die mit ihrer alleinerziehenden Mutter alltägliche Grenzen austestet. Solvej schwelgt in Erinnerungen an ihre glorreiche Vergangenheit, während sie in ihrer kleinen Wohnung verweilt und ihre Trauer in Essen erstickt. Nach einem Überfall ist sie aufgrund ihres verletzten Knöchels gezwungenermaßen auf Kates Hilfe angewiesen, und mit der Zeit entwickelt sich daraus eine Freundschaft. So kommt es zu Auseinandersetzungen, Vertrauensbrüchen, Zielen sowie neuen Träumen. Ihre außergewöhnliche Bindung trifft auf viele Probleme, doch letztendlich verbinden sie sich auf Basis ihrer gemeinsamen Sehnsucht nach Veränderung.

Miss Viborg ist ein sehr realistisches, aber trotzdem mitreißendes Drama, in welchem durch die individuellen Charaktere Freundschaft und der Blick in eine bessere Zukunft dem/der Zuschauer*in näher gebracht wird. Die meist sanfte musikalische Untermalung unterstreicht das sich immer wiederholende, alltägliche Stimmungsbild in der Kleinstadt. Besonders aufgefallen ist uns das Lied "I'm gonna be" mit wiederkehrender nostalgischer Inszenierung, selbst an den traurigsten Momenten. Im Kontrast dazu spiegeln atmosphärische Geräusche die freudigen Erwartungen an Malaga - als die zu angestrebte Welt, weg von Viborg - wieder. Dieser sehnlichste Wunsch nach Erholung zieht sich durch den gesamten Film, wie auch in der farblichen Ausgestaltung zu erkennen ist. Dass außer am Strand keine farbenfrohen, sondern eher eine grau und schlicht gehaltene Szenerie aufzufinden ist, verbildlicht die Unzufriedenheit der Charaktere.

Die Handlung hat uns sehr berührt; insbesondere das unerwartete Ende - selbst mit einigen ungeklärten Fragen. Die sensiblen Thematiken wie familiäre Schwierigkeiten, Drogenabhängigkeit, Essstörungen, Umgang mit engen Verlusten und die teils verzweifelte Hilfesuche nach Geld werden verständlich an die Zuschauer*innen herangetragen. Die Message dein Leben zu nutzen, solange es dir möglich ist und deine Träume zu verfolgen, hat uns alle begeistert. Wir empfehlen deshalb diesen Film ab einem Alter von 14/15 Jahren weiter.

verständlich
berührend
realistisch
tragisch
mitreißend

Gattung:Drama
Regie:Marianne Blicher
Darsteller:Ragnhild Kaasgaard; Isabella Møller Hansen; Kristian Halken; Josephine Park
Drehbuch:Marianne Blicher; Rasmus Birch
Kamera:Martin Munch
Schnitt:Janna Mangulad
Musik:Bebe Risenfors
Länge:97 Minuten
Kinostart:20.04.2023
VÖ-Datum:25.08.2023
Verleih:Der Filmverleih GmbH
FSK:12
Elterninfos:FSK: Die Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft (FSK) ist damit beauftragt, auf Basis des Jugendschutzgesetzes (JuSchG) zu prüfen, für welche Altersstufen ein Film keine gefährdende Wirkung hat (0, 6, 12, 16 und 18 Jahren). Die FSK-Ausschüsse sprechen Freigaben nach der gesetzlichen Vorgabe aus, dass Filme und andere Trägermedien, die "geeignet sind, die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen oder ihre Erziehung zu einer eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit zu beeinträchtigen", nicht für ihre Altersstufe freigegeben werden dürfen (§ 14 Abs. 1 JuSchG). Ergänzend zur gesetzlichen Altersfreigabe der Jugendschutz-Experten der FSK spricht die Jugend Filmjury der FBW Filmempfehlungen und Alterseinschätzungen aus. Damit geben die Jurys Hinweise, ab wann ein Film für Kinder geeignet ist. Dies soll Eltern und Kindern bei der Auswahl altersgemäßer Filme helfen, als auch Orientierung geben hinsichtlich ihrer individuellen Ansprüche.
FSK Website:fsk.de;

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