Girl Gang

Filmplakat: Girl Gang

Im aktuellen Dokumentarfilm GIRL GANG begleitet Susanne Regina Meures die selbstbewusste Teen-Influencerin Leonie und ihre Eltern Andy und Sani mehrere Jahre mit der Kamera. Wir beobachten sie zu Beginn ihrer aufstrebenden Karriere von den ersten Marketing Gesprächen bis zur Vermarktung durch ihre Eltern. Mittlerweile folgen ihr 1,6 Millionen Follower auf ihrem Instagram Account und 1,4 Millionen auf TikTok. Wir bekommen einen Einblick hinter die Social-Media-Fassade und die Sucht nach Ruhm, Zahlen und Geld. Der Druck ist spürbar, der dadurch in Leonies Familie entsteht.

Leonie gegenüber steht ihr größter Fan Melanie, ein einsames Mädchen, das bis zu 17 Stunden pro Tag online ist und eine Fanpage für Leonie eingerichtet hat und pflegt. Melanie glaubt, dass Leonie das perfekte Leben und dazu ein glückliches lebt. Sie himmelt Leonie an und denkt, sie seien befreundet. Durch Melanie wird eine Person gezeigt, in die wir uns hineinversetzen können, weil einige von uns auch so eine „Phase von Besessenheit“ kennen. Im Gegensatz zu Leonie, die zwar sympathisch und ehrgeizig ist, deren Beweggründe wir aber nicht nachvollziehen können, da keiner von uns ein solches Leben in der Öffentlichkeit führen möchte. Nach dem Film haben wir uns den Instagram Account von Leonie angeschaut. Dort postet sie viele Bilder von interessanten Orten. Im Film hat uns dieser Lifestyle gefehlt. Eine weitere Frage, die unbeantwortet bleibt, ist die, wie genau Leonie und ihre Eltern zu ihren Aufträgen kommen. Was sind ihr Beweggründe, noch immer weiterzumachen?

Wie sich die Posts im Stil immer zu wiederholen scheinen, gibt es auch viele Wiederholungen im Film: Termine, Diskussionen, Gängeleien, Termine, Verpflichtungen, Zwang,… Dadurch wirkt das Erzählte monoton. Gleichzeitig wird sichtbar, wie viel Zeit Leonie braucht, um etwas zu posten: ob nur etwas Alltägliches, Kleidung oder Werbung für Produkte. Leonie überarbeitet Fotos, filmt bis es ihren Ansprüchen genügt, schneidet bis lang in die Nacht hinein. Darin ist sie ein Profi.

Der Dokumentarfilm entzaubert das Leben einer Influencerin. Es scheint oberflächlich perfekt zu sein, aber es ist nicht nur cool, sondern bedeutet harte Arbeit, viele Entbehrungen, Aufmerksamkeit und Hass. Deswegen empfehlen wir diesen Film für die Schule ab der 5. Klasse, also ab 10 oder 11 Jahren, damit sie einen vernünftigen und kritischen Umgang mit Social-Media erlernen. Fans von Leonie gehen so oder so in den Film.

monoton
klischeehaft
entzaubernd
informativ
aktuell

Gattung:Dokumentarfilm
Regie:Susanne Regina Meures
Drehbuch:Susanne Regina Meures
Kamera:Susanne Regina Meures
Schnitt:Katja Dringenberg
Länge:98 Minuten
Kinostart:20.10.2022
Verleih:Rise and Shine Cinema
FSK:6
Elterninfos:FSK: Die Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft (FSK) ist damit beauftragt, auf Basis des Jugendschutzgesetzes (JuSchG) zu prüfen, für welche Altersstufen ein Film keine gefährdende Wirkung hat (0, 6, 12, 16 und 18 Jahren). Die FSK-Ausschüsse sprechen Freigaben nach der gesetzlichen Vorgabe aus, dass Filme und andere Trägermedien, die "geeignet sind, die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen oder ihre Erziehung zu einer eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit zu beeinträchtigen", nicht für ihre Altersstufe freigegeben werden dürfen (§ 14 Abs. 1 JuSchG). Ergänzend zur gesetzlichen Altersfreigabe der Jugendschutz-Experten der FSK spricht die Jugend Filmjury der FBW Filmempfehlungen und Alterseinschätzungen aus. Damit geben die Jurys Hinweise, ab wann ein Film für Kinder geeignet ist. Dies soll Eltern und Kindern bei der Auswahl altersgemäßer Filme helfen, als auch Orientierung geben hinsichtlich ihrer individuellen Ansprüche.
Webseite:girlgang-film.com
FSK Website:fsk.de;
Visionkino:visionkino.de

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